Sanddorn, auch Weidendorn, Fasanenbeere oder Sandbeere genannt, erfreut sich bei Hobbygärtnern immer größerer Beliebtheit. Kein Wunder: Mit ihren orange-rot leuchtenden Beeren und den schmalen, silbrigen Blättern ist die Pflanze ein echter Hingucker. Das ist jedoch nicht der einzige Grund. Zum einen sind die Früchte des Sanddorns wahre Vitamin-C-Bomben und zum anderen lassen sich daraus allerlei leckere und heilende Produkte herstellen.
Die Heilkräfte des Sanddorns
Der Vitamin-C-Gehalt der Sanddornbeeren ist zehnmal höher als der von Zitronen und Orangen. In einem Gramm Fruchtfleisch finden sich bis zu 12 Milligramm Vitamin C. Überdies enthalten die Früchte alle Vitamine der B-Gruppe, mehr Beta-Karotin als Möhren, Vitamin E, Mineralstoffe wie Zink, Eisen, Kupfer und Magnesium und viele weitere gesunde Inhaltsstoffe.
Die Gesamtheit der Wirkstoffe übertrifft selbst synthetische Präparate. Sanddorn eignet sich daher nicht nur als Heilmittel gegen Erkältungen, Fieber, Rachen- und Mandelentzündungen, sondern kann auch bei Vitaminmangel, Appetitlosigkeit, Leistungsschwäche und allgemeinen Erschöpfungszuständen helfen.
Vor allem in Osteuropa kommt das fette Sanddornöl zur Heilung von Strahlenschäden, beispielsweise bei Sonnenbrand, zur Anwendung. Theorien, dass Sanddornprodukte gefäßverjüngend und krebsheilend wirken, wurden bisher allerdings noch nicht bestätigt.
Sanddorn in der Küche
Sanddornbeeren lassen sich auf ähnliche Weise verwenden wie andere Beerenfrüchte, etwa als Fruchtsaft, Fruchtmus oder als Gewürz. Getrocknete Sanddornfrüchte werten Kräuter- und Früchteteemischungen aromatisch auf. Als Konfitüre oder Brotaufstrich schmecken sie ebenfalls lecker. Darüber hinaus werden die Früchte zu Obstwein der Likör weiterverarbeitet. Grundsätzlich empfiehlt es sich, die verarbeiteten Produkte nicht pur zu verzehren, sondern als Brotaufstrich oder in Müsli, Milchprodukten, Milchreis, Wein oder Saucen.
Sanddorn im eigenen Garten
An einem sonnigen Standort gedeiht der Sanddornstrauch auf nahezu allen Böden. Er braucht viel Licht und möchte nicht im Schatten höherer Bäume stehen. Der Untergrund kann trocken bis leicht feucht, aber nicht staunass sein. Zu beachten ist, dass sich nicht jede Sanddornpflanze gleichermaßen für den Garten eignet. Bewährt haben sich insbesondere die Sorten Dorana, Frugana und Ascola, während sich die Wildart sehr schnell durch Wurzelausläufer verbreitet und daher eher unerwünscht ist.
Sanddornsträucher sind zweihäusig. Das bedeutet, zur Vermehrung werden männliche und weibliche Pflanzen benötigt. Diese sind leicht an ihren Blüten zu unterscheiden. Weiblicher Sanddorn besitzt röhrenförmige Blüten, die an längeren Stielen wachsen. Männliche Blüten sind hingegen kugelförmig angeordnet und haben kurze Stiele. Da die Bestäubung durch den Wind erfolgt, sollte der männliche Strauch in der Hauptwindrichtung vor den weiblichen Sanddornpflanzen stehen. Früchte bilden sich ausschließlich an weiblichen Sträuchern.
Sanddorn-Ernte
Da Sanddornbüsche dornig sind und die Beeren schnell platzen, gestaltet sich die Ernte sehr aufwendig. Am einfachsten ist es, Zweige mit besonders vielen Beeren abzuschneiden und die Früchte mit einer Gabel abzustreifen. Ebenso ist es möglich, eine große Plane unter der Pflanze auszubreiten und die Beeren von den Zweigen zu schütteln. Die Ernte sollte rasch erfolgen, da überreife Früchte bald blasser werden und einen leicht ranzigen Geschmack annehmen.